20.6.2022, 20:30
Veranstaltung, Stadtkino im Künstlerhaus

FREIES KINO - EINTRITT FREI

Mitgliederfilmprogramm 2022

Anlässlich der 1503. Mitgliederausstellung der Künstlerhaus Vereinigung, die am 22. Juni eröffnet wird, zeigt das FREIE KINO ein Programm aus Filmen von Mitgliedern der Künstlerhaus Vereinigung, der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs.

Kuratiert von Martina Tritthart und Holger Lang.

Programm:
Hubert Sielecki | ÖH Kultur | Österreich | 1990er Jahre | 0:17 min
Anfang der 90er-Jahre entstanden war "ÖH Kultur" eine Auftragsarbeit der ÖH. Paul Braunsteiner hat die Bilder gezeichnet und gemalt. Musik und Schnitt sind von Hubert Sielecki.

Luise Buisman und Hubert Sielecki | Recycling | Österreich | 1997 | 1:49 min
Luise Buisman fuhr 1997 im Wohnmobil quer durch Europa. Auf einem einfachen Leuchtpult, damals noch ohne Solar Paneele, zeichnete sie die Einzelbilder für ihren Film. Produktion, Kamera, Schnitt von Hubert Sielecki.

Evelyn Kreinecker | sensus | Österreich | 2019 | 3:33 min
Eine klassische Studie der Hand, gezeichnet mit Kohle auf Leinwand, kommt in Bewegung. Es ist ein Nachdenken und Staunen über das, was wir spüren, fühlen, begreifen, tun und gestalten können und darüber, wer wir sind. Ein ruhiger und zugleich berührender Film, der viel Raum lässt, den eigenen Gedanken nachzuspüren, in gewisser Weise archaisch aber auch ästhetisch und virtuos.

Evelin Stermitz | The Magic Mirror sees Black and White | Österreich | 2019 | 4:14 min
Spiegel werden seit langem mit weiblichem Wissen und weiblicher Macht in Verbindung gebracht, und Spiegel können fruchtbar verwendet werden, um darüber nachzudenken, wie das Phantastische alltägliche Erfahrungen darstellt und darauf reagiert. Die Zentralität des magischen Spiegels ermöglicht es, das verdoppelte, geteilte oder multiplizierte Selbst, das die psychologischen Erfahrungen von Frauen widerspiegelt, vollständig darzustellen. (Aus Veronica Shanoes, Fairy Tales, Myth, and Psychoanalytic Theory: Feminism and retelling the Tales.)

Sabine Groschup | Gugug | Österreich | 2006 | 6:23 min
1999, zwei Jahre bevor sie starb, erzählte meine Großmutter Olga meiner Familie und mir Geschichten aus ihrem Leben als junges Mädchen und Frau auf dem Land in Tirol um 1920. Zwei dieser Geschichten sind animiert in „Gugug“.
In der ersten Geschichte spricht Olga über ihre Ahnungslosigkeit gegenüber dem Kinderbekommen. Der zweite Teil handelt vom Kinderkriegen und vom Kindstod und Tod und den Lebensbedingungen rundherum.

Adele Razkövi | Auf dem Grund des Wäschekorbs | Österreich | 2021 | 7 min
Adele Razkövis Kurzfilm nähert sich einem Alltagsmythos – dem leeren Wäschekorb. Ausgehend von der dokumentarischen, höchstwahrscheinlich autobiografischen, und auf alle Fälle philosophischen Fragestellung, was sich auf dem Grund des Wäschekorbes verbergen könnte, wenn er denn je einmal erreicht wäre, setzt die Protagonistin zum Sprung an. Zum Sprung in die vermeintliche Leere, die sich als Explosion von Farben, Materialien, Tönen entpuppt. (Auszug "Christina Wintersteiger")

Ingrid Gaier | Originale in Kiste bei Sitzbank | Österreich | 2022 | 4 min  
Lucia Kellner ist langjähriges Ehrenmitglied des Künstlerhauses, sie ist Malerin und Poetin in Wort und Bild. Anlässlich ihres 90. Geburtstages verfasste Ingrid Gaier zur Würdigung ihrer Kunst und ihrer Persönlichkeit ein Animationsfilmprotrait.

Marissa Wedenig | Through half closed eyes | Österreich | 2014 | 4:21 min
"Through half closed eyes“ ist inspiriert von Alltagshandlungen, die durch ihre tägliche Routine oft in Vergessenheit geraten. Wie ist man eigentlich in die Arbeit gekommen? Welchen Weg habe ich genommen? Bin ich gelaufen, gefahren, geflogen? Man erlebt eine Art tägliche Amnesie, eine Erinnerungslücke. Der Film nimmt sich vor, diese Erinnerungslücken näher zu beobachten und interpretiert diese flüchtigen Gedanken und wie uns Dinge auf täglichen Pfaden beeinflussen.
 
Giga Chkheidze (Text: Sigrun Höllrigl) | Metro | Österreich | 2021 | 4:57 min
Paris, der Ort der Verliebten, ist diesmal Fluchtort nach der Trennung. Die Erinnerungen an den Partner schieben sich im Gedicht in einem Bewusstseinsstrom zwischen die Stadt, die Vergangenheit der Stadt, das erzählende Ich und das Jetzt. Diese subjektive biographische Emotion wird durch die Verfilmung eine experimentelle, abstrakte filmische Bildsprache übersetzt, sodass es letztlich universell um das Thema Übergänge/Transitions geht. Der experimentelle Film handelt vom Übergang ins Unterbewusstsein, ein Eintauchen in die Unterwelt auf der Suche nach Stille, Essenz, Tiefe und innerem Frieden.

Werner Julius Chromecek | Leave(s ) | Österreich | 2021 | 1:25 min
Aus wachsendem inneren Widerstand gegen den Umgang des Menschen mit der Natur und beeindruckt von der Wehrhaftigkeit derselben entstand der Film “Leaves“: ein Stop-Motion-Video von rund anderthalb Minuten Länge, in dem Blätter nicht passiv herabfallen, sondern wie Kampfflieger angreifen, unterlegt von schrillen rhythmischen Tönen aus der Bassklarinette des Künstlers.  

Mersolis Schöne | Liebe-Eine Gedächtnisskulptur | Österreich | 2019 | 3:52 min
Entwürfe einer Architektur des skulpturalen Gedächtnisses: Abstrakte Spuren, geräuschvolles Gewebe; unscharfe Traumsymbole; überlagernde dialogische Sphären; springende Details des Widerstands; fließende Momente der Neuausrichtung; pulsierende Zusammengehörigkeit der Klarheit; verdichtete und erstarrte Klänge; fragmentierte Sprache.
Klang und Komposition: Katharina Klement.

Christina Werner | Dance, dance, dance | Österreich | 2019 | 7:16 min
Im Wiener George-Washington-Hof inszeniert, entstand das Performancevideo “Dance, Dance, Dance“  (2019) aus einer vielfältigen Recherche, die mit der Geschichte und dem Namen des Gebäudes begann. Während ihr Schwerpunkt auf der Bauzeit, der gleichzeitig stattfindenden Arbeiter*innenbewegung der Stadt und auf der Umwandlung der Gegend in ein Geschäftsviertel lag, erfuhr Werner auch von George Washingtons Liebe zum Tanz. (…) Das Stück überzeugt aufgrund seiner absichtlichen Unvollkommenheiten, wie etwa die kleinen Abweichungen in den Bewegungen und im Zeitablauf der Tänzerinnen, die wirken, als würden sie sich bewusst der Idee einer einheitlichen Gruppe widersetzen. Angesichts des aktuellen politischen Klimas birgt das Beobachten dieser unterschiedlichen Bewegungen und Körper eine Art von Trost – wie Gesten des Widerstands oder das Auffinden von etwas verloren Geglaubtem. (Sabrina Mandanici)

Wechselstrom | Liquid Pool | Österreich | 2020 | 6:31 min
“LIQUID POOL“ ist ein experimentelles Musikvideo über das Wiener "Kongrassbad". Die Musik wurde von einem analogen Sequenzer im Zusammenspiel mit einem analogen Synthesizer erzeugt. Alle elektrischen Spannungen, welche die Musik erzeugte, wurden durch Wasser geleitet, so dass zusätzlich zu Kondensatoren, Widerständen und Transistoren, Wasser als äquivalente elektrische Komponente in den Stromkreis eingebunden war. Das gleiche Prinzip wurde genommen, um den Videostream zu modulieren. Dies ermöglichte schnelle, extrem lebhafte und manchmal chaotische Bild- und Musiksequenzen. “LIQUID POOL“ zeigt das Thema Wasser auf eine Weise, die fast physisch greifbar ist. Es scheint, dass der Bildstrom sich selbst verflüssigt und dadurch den  Betrachter*in ermutigt, in den Film einzudringen.
 
Michael Endlicher | I have to believe | Österreich | 2020 | 2:40 min
Endlicher schreibt Litaneien, wie er seine teils autobiografischen, teils gesellschaftskritischen Textstücke nennt, die er für seine Videos und Performances verwendet. Das Bild des Künstlers, das sich in diesen Arbeiten manifestiert, ist verletzlich. Das auf den ersten Blick oft provozierende „grain of the voice“ (Barthes) macht in seinem körperlichen Ausdruck die Zerbrechlichkeit und Ahnungslosigkeit angesichts der Frage spürbar, was es bedeuten und bewirken dürfe, Künstler zu sein.

Ina Loitzl | Cutout Monkey | Österreich | 2021 | 4:45 min
Mit der Aktion "Cutout Monkey" will Loitzl die Aufmerksamkeit auf die oft schwierigen Lebensumstände von Kunstschaffenden lenken. "Viele Künstler haben zwischen drei bis fünf Nebenjobs, damit sie sich finanzieren können", so die Künstlerin zu "Heute". Für Frauen sei es in der Kunst oft noch schwerer, denn wesentlich mehr Werke von Männern werden tatsächlich ausgestellt.
Ein weiterer Grund für den "Affenzirkus" ist für Loitzl auch der Zoo-Aspekt. "Wenn ich arbeite, sehen mir Leute zu. Das ist schon ein bisschen wie im Zoo. Damit will ich auch zeigen, wie sehr Künstler in ihrer Tätigkeit der öffentlichen Kritik ausgesetzt sind". (Auszug aus HEUTE, Helmut Graf)

 

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