9. - 15.11.2012
Ausstellung, Passagegalerie

In Passing 18

Birgit Graschopf, Maureen Kägi, Dorota Walentynowicz, Doris Flandorfer

Birgit Graschopf
„Silhouette“ aus der Serie Gaijin Josei, 2012, Fotografie

Als großformatige Fotografie ist „Silhouette“ von Birgit Graschopf im Außenraum der k/haus Passagegalerie affichiert, direkt im Gang zur U-Bahn. Birgit Graschops performative Inszenierung an ausgesuchten Plätzen in Tokio ist der Versuch einer Annäherung an den ihr fremden japanischen Kulturraum. „Als ich für das Foto “Silhouette” am Dach des Hauses stand und auch für die Arbeit “Halt!” auf der Straße lag, kam in beiden Fällen die Polizei.“ Birgit Graschopf trägt einen Rock aus gefalteten Papier, die Steifheit des Papiers unterstreicht ihr Fremdsein, erfüllt verschiedene Funktionen und visualisiert ihre persönliche Sichtweisen auf Japan. „Die Silhouette von mir im Papierrock ist im gleichnamigen Bild von Bedeutung, referiert auf den Papierschnitt (= jap. Katagami) und assoziiert den Scherenschnitt, der im Englischen “Silhouette” heißt. Sprichwörtlich “ausgerüstet” mit dem Rock und dem Schirm stehe ich am Dach des Atelierhauses in Tokio. Der Schirm erscheint im Bild als eine Art persönliche Antenne mit der ich versuche, Kontakt aufzunehmen. Ob das funktioniert bleibt offen für den Betrachter, mein durch die Steifigkeit des Papierrocks und durch die Pose starres Erscheinungsbild, das wiederum japanische Umgangsformen mit Gaijins (= Fremden) visualisiert, untergräbt meine Absicht der Kontaktaufnahme, aber unterstreicht die Beharrlichkeit.“
Gaijin: Mensch von draußen. Es ist eine eher abfällige Bezeichnung für einen zumeist westlichen Ausländer, wird aber von eben diesen in Japan häufig gebraucht. Josei: die Bezeichnung für die Frau, die Weiblichkeit.


Maureen Kägi
Ohne Titel, 2012, Malerei

“Meine künstlerische Arbeit untersucht das enge Geflecht von Erlebtem und Nacherlebtem, von direkt und vermittelt Gesehenem, Erfahrenem, und zeigt auf, wie wir uns heute ganz selbstverständlich in parallelen Welten bewegen. Charakteristisch für meine Werke ist der Umgang mit unterschiedlichen Arbeitsweisen und Produktionsprozessen die Medien in kritischer Distanz zu sich selbst und ihrer konzeptuellen Bedingtheit treten lassen. Malerei,
Zeichnung und Fotografie werden nicht mehr als eindeutig abgrenzbare ästhetische Gattungen verstanden, sondern als ein offenes Feld. Angetrieben durch eine Skepsis gegenüber den Möglichkeiten der Medien bewege ich mich durch ein Fundus verfügbarer Bildentwürfen. Dabei werden die eigenen Bedingungen reflektierende Verfahren zu zentralen Bildmotiven.”


Dorota Walentynowicz
"untitled #3" from the series "Hetereotopias"
slide-projection
 
Photographed architecture blends together with geometric drawings inserted into the handcrafted camera obscura in a fashion of "matte painting". Inside the camera the images are composed together and imprinted on the cliche. Through multiple exposure combined with modification of hand-made analogue apparatus, an architectural 
illusion is created which distorts the narration of the space.


Doris Flandorfer
EXP, 2011. Gewebeplane, 130 x 110 cm, Ausdehnung variabel

EXP ist eine Plastik, die mit einem Rechteck als Grundriss auskommt und eine Zeichnung, die ohne zeichnerisches Prinzip funktioniert. Strichführung und Linie treten in Form von geordneten Schnitten in Erscheinung. Das angewandte künstlerische Verfahren ist weder additiv noch subtraktiv und dennoch erfährt das weiße Trägermaterial durch die entstandenen Lücken in seiner Ausdehnung einschneidende Variabilität. Als Ergebnis medienreflexiven Denkens ist EXP Zwitterwesen und ein Phänomen des Überganges.


Kuratorin:
Ursula Maria Probst


www.birgitgraschopf.com

www.maureenkaegi.net

www.dobrze.nl



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