5. - 31.7.2010
Ausstellung, Metro
Johannes Stoll
zum zauberkönig
von Ödön von Horváth (Uraufführung 1931) ist eine „stille Straße“ im angrenzenden achten Bezirk, in der sich eine Fleischhauerei, eine Tabak-Trafik und die Puppenklinik „Zum Zauberkönig“ befinden. Die „stille Straße“ der Horvathschen Analysen zum Zeitpunkt katastrophaler Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise soll der Lerchenfelderstraße von heute und der Wunsch nach mehr „Leben“ gegenüber gestellt werden. Die für lange Zeit leer stehenden Geschäftslokale der Einkaufstraße werden als toter Raum oder als Leerstellen empfunden. Johannes Stoll forciert diese Leerstellen in seiner Inter- vention indem er im versperrten Geschäftslokal ein Objekt zeigt. Ein unbelichtetes Fotopapier ist in einem 30 cm hohen Plexiglasstab eingerollt und wird dem Licht ausgesetzt. In diesem Stab wird die lichtempfindliche Oberfläche des Papiers, die sich allmählich verändert, präsentiert. Das leere Fotopapier bzw. die Leere wird mit den Zauberverweisen an der Geschäftsfront in Beziehung gesetzt und somit verspielt mit Bedeutungen aufgeladen. Zugleich wird mit dem Schriftzug „Raum für Wünsche“, sozusagen der Untertitel der Installation, nicht nur an den realen und nur von außen einsehbaren Raum hingewiesen sondern es wird der Versuch unternommen, die Innenräume unserer Phantasiewelt zu betreten und unsere eigenen Wünsche zu artikulieren.
Kurator:
Peter Bogner
In Kooperation mit www.lerchenfelderstrasse.at