Beseelte Welten
In der großen Tradition der „Beschauer“ gelingt es der Malerin Elisabeth Ernst, wie früher den Orakelbefragern oder den großen Ärzten, die Seele, oder genauer gesagt die eine, von ihr „geschaute“ Seele, hinter der realen Wirklichkeit sichtbar zu machen. Mit den Mitteln des Realismus und dessen Auflösung in die Abstraktion und der Synthese des neu geschauten, gelingt Elisabeth Ernst, die Sichtbarmachung der transzendenten Seele der Wirklichkeit. Ob in ihren Porträts von Menschen oder Tieren, aber sogar in ihren „Straßenszenen“, zeigt sie uns eine Parallelwelt, die zutiefst subjektiv wirklich ist, so wirklich, wie die wirkliche objektive Welt. Wenn Stephen Hawkins behauptet es gäbe 10 hoch 50 Universen, dann führt uns die Malerin in zumindest ein parallel existierendes Universum und verführt damit den Betrachter zur Schaffung eigener Parallelwelten. Die unaufdringliche Gestaltung ihrer Werke ermöglicht, das Heraustreten der transzendenten Aspekte der Dinge in die Welt des Betrachters und sein Hineintreten in die überkomplexe Welt der Dinge.
Dr. Helmut Schwanzar