22. - 31.1.2014
Ausstellung, Passagegalerie

Wir Machen Schule

Kunst in Bildungsprozessen (täglich 16–19 Uhr)

Im Bildungssektor wird seit einigen Jahren in Arbeitsgruppen unterschiedlicher Bildungsinstitutionen unter der Prämisse umfassender Kompetenzorientierung der Stellenwert künstlerischer Handlungsweisen im Rahmen schulischer Vermittlungsprozesse diskutiert. Dabei ist zu bemerken, dass in diesen Diskussionen dem Postulat von Kunst und von Kreativität als Wirtschaftsfaktor und Schlüssel für den internationalen Wettbewerb ein ganz besonderes Augenmerk zukommt. Die Vorstellung, das Potential künstlerischer Bildungsprozesse im Rahmen klassischer Kompetenzraster nutzbar zu machen, deren Ergebnisse sich vor allem in Reproduktions- und Transferleistungen abbilden, erweist sich dabei als doppelter Trugschluss. Denn die künstlerische Perspektive liegt gerade in der Auseinandersetzung mit dem Prozesshaften, dem vordergründig Nutzlosen, Provozierenden und Unbequemen. Sie dient daher auch nicht einem vom individuellen  Leistungsparadigma durchdrungenem Kreativitätsbegriff, sondern der Förderung von gesellschaftlicher Emanzipation und Mitbestimmung und damit der permanenten Befragung und Transformation von Kunst.
 
Die Ausstellung "Wir Machen Schule", Kunst in Bildungsprozessen mit Schüler_innen, Studierenden und Lehrenden des Fachbereichs Kunst und Kommunikation der Akademie der bildenden Künste verweist in diesem Zusammenhang auf eine alternative Auseinandersetzung mit künstlerischen Bildungsprozessen, die das Potential der Differenzerfahrung beim Bilden mit Kunst betont, und dem Effizienzgedanken von Modellen klassischer Kompetenzorientierung Reflexivität gegenüber dem Kulturbegriff, die Fähigkeit zur Kritik und die Aufwertung von Scheitern im Einsatz einer forschenden Suchbewegung entgegen setzt. Künstlerisches Handeln erfolgt dabei im Ausloten unterschiedlicher gesellschaftlicher und kontextueller Perspektiven und der darin impliziten Sinnzusammenhänge. Sie nützt die Möglichkeiten der Künste, all diesem jeweils eine Form zu geben und schafft dadurch ein Bewusstsein über die eigenen Kontexte, die politischen Verhältnisse und über Möglichkeiten der Künste zu handeln, zu ermächtigen und zu verändern.
 
Text: Christoph Urwalek

KünstlerInnen: Volker Buchgraber, Isabella Bugnits, Daniel Drvenica, Caro Estrada, Andrea Haas, Lena Rosa Händle, Ana Hoffner, Lydia Lechner, Marie Letouzé, Andrea Lumplecker, Tatjana Machaczek, Florian Mayr, Leo Mayr, Sunanda Mesquita-Boafo, Jaime Nagl, Carina Papouschek, Elisabeth Pfalzer, Martin Schwarzinger, Brigitte Sponer, Victoria Szelig, Sophie te Best, Christoph Urwalek, Simon Vith, Patrick Wiesauer


 
 

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