26.9. - 21.12.2019
Ausstellung, Künstlerhaus 1050

Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft

Begegnungen im Künstlerhaus 1050

Please see English version below

Nach Haben und Brauchen in Wien nutzt das Künstlerhaus die Verschiebung der Wiedereröffnung am Karlsplatz auf März 2020 zu einem weiteren Experiment kuratorischer Setzungen. Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft inszeniert die Begegnungen von sechs Künstler*innen/-paaren mit je einem oder einer Künstler*in ihrer Wahl, beliebiger Herkunft, jedoch anderer Generation. Aus den Einladungen haben sich sechs sehr unterschiedliche Konstellationen ergeben, die für diese Ausstellung in jeweilige räumliche Dialoge unter der Anwendung unterschiedlicher Medien gehen: Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Video und Installation. Das Ziel sind Brücken bildende Dialoge, welche die Diskussionen über den Wandel der Kunstproduktion, nicht nur innerhalb des sich aktualisierenden Künstlerhaus-Vereins, für ein Publikum aufregend gestalten und nachvollziehbar machen:

Elisabeth Bakambamba Tambwe (*1971) trifft
Pierre Molinier (*1900/+1976)

Anna-Maria Bogner (*1984) trifft Fritz Ruprechter (*1950)

Klub Zwei (Simone Bader (*1964) und Jo Schmeiser (*1967)) treffen
Yen Noh (*1983)

Evelyn Kreinecker (*1971) trifft Hubert Sielecki (*1946)

Andrea Maurer (*1978) trifft Gerhard Rühm (*1930)

Ashley Hans Scheirl (*1956) / Jakob Lena Knebl (*1970) treffen
Gerhard Laber (*1941)

Die eingeladenen Künstler*innen wurden im Vorfeld dieser gezielt lockeren, leichten Atmosphäre der Ausstellung unter dem Sprachspiel Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft mit einer Reihe an kuratorischen Fragestellungen konfrontiert, z.B.: Suchen sie im Gegenüber eher das Unbekannte oder das Bekannte? Besteht eine Addition zu ihrer Position eher in einem kooperativen Dialog oder einem spannungsreichen Antagonismus? Folgt die Auswahl eher einer inhaltlichen oder einer sinnlich assoziativen Ergänzung? Wie lässt sich dieser dialogische Raum von Besucher*innen betreten und wie können diese daran teilhaben? Diese Fragen bilden bis Ende Dezember 2019 die Grundlage von sechs Performances, Vorträgen und Künstler*innengesprächen.

Die gesellschaftliche Segregation in Meinungsmilieus hat im nun ausgehenden Jahrzehnt insbesondere durch die sozialen Medien stark zugenommen. Die Kommunikation unter diesen Milieus endet zunehmend schnell in Miss- und Unverständnissen. Die Spalte zwischen den Generationen ist ein Teil davon. Auch die Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs bildet diese ab. Sie hat eine weitgehend homogene Mitgliederschaft, überwiegend aus Künstler*innen, die in Österreich sozialisiert und die im Durchschnitt weit über 50 Jahre alt sind. Sie sehen sich im Programm der internationalen Ausstellungsinstitutionen nicht mehr ausreichend repräsentiert. Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft nimmt diese Feststellung auf und wird kuratorische Verfahren hinterfragen – aus der Praxis von Kunstproduzent*innen und den Erfahrungen einer Künstlerorganisation wie der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs. Diese wird im Ausblick auf die zukünftigen kuratorischen Setzungen im Künstlerhaus-Programm am Karlsplatz hin ausgewertet.


English version
Following the Vienna edition of the Haben und Brauchen in Wien project the Künstlerhaus is now availing itself of the delay in the reopening of the Karlsplatz Künstlerhaus, scheduled to take place in 2020, to present a further experiment with curatorial interventions. In Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft (And Sister Makart goes on a tramp) the encounters of six artists/artist duos with an artist of their choice, of any background, but of a different generation, will be staged. The result will be six very different constellations, developed by the invited artists who, as part of this experiment, will enter into a dialogue with the space, drawing on different media: sculpture, drawing, photography, video and installation. The goal is to initiate engaging public dialogues that build bridges so as to shape and elucidate ongoing discussions related to the changes taking place in art production as a whole - not just within the Künstlerhaus association, which is currently being given a new profile.

Elisabeth Bakambamba Tambwe (*1971) meets
Pierre Molinier (*1900/+1976)

Anna-Maria Bogner (*1984) meets Fritz Ruprechter (*1950)

Klub Zwei (Simone Bader (*1964) und Jo Schmeiser (*1967)) meet
Yen Noh (*1983)

Evelyn Kreinecker (*1971) meets Hubert Sielecki (*1946)

Andrea Maurer (*1978) meets Gerhard Rühm (*1930)

Ashley Hans Scheirl (*1956) / Jakob Lena Knebl (*1970) meet
Gerhard Laber (*1941)

The invited artists were asked to respond to a number of curatorial questions ahead of the exhibition with its deliberately casual, light atmosphere as reflected in the playful title Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft. They were asked: Do you tend to look for something unfamiliar or familiar in your counterpart? Is your position enriched by cooperative dialogue or divisive antagonism? Is the selection based on a thematic or more associative sense-guided complement? How can the visitor enter this dialogic space and how can they partake of it? These questions will form the basis of six performances, lectures and artists’ discussions taking place until the end of December 2019.

Social segregation in closed-off spheres of opinion is on the rise at the end of this decade, especially as a result of social media. Increasingly, communication among these spheres ends in misunderstanding and non-understanding. The generational rift is part of this phenomenon and this is even reflected in the composition of the Austrian Association of Visual Artists. Its membership is largely homogenous – mainly artists socialized in Austria and all way beyond than 50. They no longer see themselves adequately represented in the program of international exhibition institutions. Und Schwester Makart geht auf Wanderschaft takes this statement up and questions curatorial strategies – as seen in the practice of art producers and the experiences of an artist’s organization such as the Austrian Association of Artists. This will be evaluated with a view to future curatorial interventions in the Künstlerhaus program at Karlsplatz.

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