26.5. - 11.6.2009
Ausstellung, Künstlerhaus

Five painters from slovenia

Emerik Bernard, Herman Gvardjančič, Jožef Muhovič, Franc Novinc, Branko Suhy

Die künstlerischen und akademisch-pädagogischen Laufbahnen der slowenischen Maler, denen diese Ausstellung gewidmet ist, sind im Bereich der klassischen Malerei angesiedelt. Für einen jeden von ihnen ist charakteristisch, dass sie jeweils einen relativ langen Entwicklungsweg hinter sich haben, ihren persönlichen Ausdruck einer anhaltenden Läuterung unterzogen und verschiedene Entwicklungsphasen durchliefen, zwischen denen sich größtenteils aber keine scharfen Brüche abzeichnen.Mit ihren Arbeiten haben sie die slowenische bildende Kunst der 70er-Jahre, besonders stark aber die der 80er- und 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts geprägt.


Emerik Bernard trat mit seinen koloristisch üppigen, abstrakten Kompositionen verhältnismäßig spät auf den Plan, Anfang der 80er-Jahre, doch erkannte ihn die Kritik ziemlich schnell als einen der bedeutendsten Vertreter des sog. New Image Painting, einer in der Malerei zutage tretenden Parallelentwicklung zur Architektur des Postmodernismus. Die hier ausgestellten Arbeiten sind im Laufe des letzten Jahrzehnts entstanden und zeugen mit unverminderter Intensität von der enormen, eruptiven koloristischen Kraft, die der Künstler mittels des klassischen Gemäldeformats des Rechtecks bändigt. Das Rechteckformat unterteilt er in der Form von Diptychen oder Triptychen, innerhalb deren wiederum mit mehr oder weniger klar nachvollziehbaren Versuchen die Bildfläche geometrisch rationalisiert werden soll.

Bernards etwas jüngerer Kollege Herman Gvardjančič wurde bereits Mitte der 70er-Jahre von der Kritik entdeckt, als er neben zahlreichen rationalistisch abstrahierten Landschaftbildern schon die Entstehung einer neuen Richtung in der Landschaftsmalerei erahnen ließ, die sich durch eine freiere, ,,organischere", aber immer noch überwiegend monochrome Interpretation auszeichnete. (…)

Einen starken Gegensatz zu den subtilen, in Form- und Farbgebung zurückhaltenden Arbeiten von Muhovič stellen die farben- und formreichen Bilder von Franc Novinc dar. Anfang der 70er-Jahre gesellte er sich, gemeinsam mit einer einflussreichen Gruppe von Kollegen, zu den Pionieren der so genannten expressiven Figurativmalerei. Von seinen anfänglichen, auf einige wenige Pinselstriche reduzierten und flächig wirkenden ,,Figuren“ wechselte er zu geradezu porträthaften, jedoch koloristisch intensiv umgestalteten Landschaften, in denen er mit einigen rationalen Einschnitten in Form technologischer Fremdkörper intervenierte. (...)

Branko Suhy verbindet mit großem Erfolg den Einsatz verschiedener graphischer Techniken und die Gestaltung großer Formate. Seit dem Ende der 70er-Jahre entwickelte er durch die Umsetzung verschiedener graphischer Techniken zahlreiche, sich gegenseitig oft sehr stark unterscheidende Ausdrucksformen. Diese beruhen in erster Linie auf der künstlerischen Reflektierung aktueller Ereignisse, ihrer wiederholten Verarbeitung, dem Experimentieren mit unterschiedlichen Formaten und Vorgangsweisen sowie ihrer Kombination. Sofern es in seiner Absicht liegt, ein bestimmtes Ergebnis zu intensivieren, könnte sich die kleinformatige Vorgabe der Graphik als hinderlich erweisen. Doch Suhy entdeckte für sich die Lösung im großformatigen Gemälde. Nach einer Reihe erfolgreicher graphischer Zyklen schuf er zahlreiche monumentale Werke.


(Aus: Dr. Peter Krečič, Direktor des Architekturmuseums Ljubljana: „Fünf Maler aus Slowenien“, in: Ausstellungskatalog Museum Mimara, Zagreb, 2008)

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