IBIZA-Preis 2021

IBIZA-Preis 2021 geht an „Vienna-Attack-Retter“

Wien – Der IBIZA-Preis wurde am 30.3.2021 zum zweiten Mal vergeben. Die Rechercheplattform DOSSIER und der Verband Filmregie Österreich haben eine Shortlist aus fünf audiovisuellen Beiträgen von herausragender öffentlicher Relevanz erstellt. Gewürdigt wurden Videoaufnahmen aus dem Vorjahr, die über Social Media und Youtube verbreitet und anschließend in klassischen Medien wie Fernsehen, Radio sowie in Print- und Onlinezeitungen intensiv diskutiert wurden. Der Gewinner und die Nominierten für den IBIZA-Preis 2021 wurden am 30. März im Rahmen eines Pressegesprächs in der Roten Bar im Volkstheater präsentiert.


Das Volkstheater und die Künstlerhaus-Vereinigung waren heuer erstmals Partner*innen des IBIZA-Preises. Nach einer Ausschreibung der Künstlerhaus-Vereinigung gestaltete die Künstlerin Judith P. Fischer den heurigen Preis.


Der IBIZA-Preis 2021 geht an Mikail Özen für sein Handyvideo, das er nach dem Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 öffentlich gemacht hat. Eindrucksvoll beschreibt Özen darin, wie er und sein Freund Recep Tayyip Gültekin einer älteren Dame und einem Polizisten erste Hilfe leisteten und dabei das eigene Leben und die eigene Unversehrtheit riskierten. Für ihre selbstlose Tat wurden die türkischstämmigen Wiener Özen und Gültekin sowie der Palästinenser Osama Joda Abu El Hosna über die Landesgrenzen hinweg als „Helden von Wien“ bekannt. IBIZA-Preisträger Mikail Özen in seinem Video: „Wir haben einer alten Damen Hilfe geleistet, haben sie an einen sicheren Platz gebracht ... Wir konnten nicht zuschauen. Wir sind hingelaufen und haben den Polizeibeamten zum Krankenwagen befördert ... Wir türkischstämmige Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror. Wir stehen zu Österreich. Wir stehen für Wien. Wir sind jederzeit bereit, Hilfe zu leisten.“

Jurymitglied Veronika Franz über die Nominierung des „Kleinwalsertal“-Videos: „Ein großer Moment österreichischer Realsatire ist ‚Kurz im Kleinwalsertal‘. Maskenlos hat man das wahre Gesicht gezeigt – und eine Kamera hat alles aufgenommen. Nach Wochen des Lockdowns will auch ein Kanzler raus, nämlich auf PR-Tour, nach diesem langen Lockdown ohne öffentliche Huldigungen. Das Kleinwalsertal, ein Ort ohne Hinterausgang, wird zur medialen Sackgasse für den Kanzler.“


Jurymitglied Franz Novotny über die Nominierung des „Babyelefanten“-Videos: „Geschmeidige Politiker bestellen willfährige Journalisten ein, um mit einem kostümierten Kind ihre süße Lebensschützer-Erzählung zu spinnen. Die beiläufig gefilmte Vorbereitung dieses Pressetermins entzog sich allerdings der Message-Control und wurde von einer kritischen Journalistin verbreitet; das Video zeigt den unbeholfenen Umgang der Regierungsvertreter mit dem von ihrer Inszenierung gelangweilten Kind im Elefantenkostüm. Das Handyvideo enthüllt die Mache, es entstellt die türkis-grüne Dramaturgie zur Kenntlichkeit.“

Der IBIZA-Preis 2021 wurde durch zwei neue Partnerinstitutionen unterstützt: vom Volkstheater Wien und der Künstlerhaus-Vereinigung.

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