1.12.2020 - 18.4.2021
Veranstaltung, Künstlerhaus

SOLANGE/AS LONG AS am Gebäude des Künstlerhauses

Katharina Cibulka

© esel.at
Anlässlich der Gruppenausstellung When Gesture Becomes Event umhüllt die österreichische Künstlerin Katharina Cibulka mit ihrem seriell angelegten Kunstprojekt SOLANGE / AS LONG AS die Fassade des Künstlerhauses am Karlsplatz.
 
Es fällt auf, dass Cibulkas aktuellster SOLANGE-Satz im Gegensatz zu ihren bisherigen feministischen Baustellen-Installationen einen anderen Klang hat. Wurde bislang eine klar formulierte Benennung eines gesellschaftlichen Missstandes in ein Staubschutznetz eingestickt, so hält die Künstlerin nun inne, wendet die Satzkonstruktion und biegt diese sanft in eine andere Richtung.
 
„Die Zumutungen der Pandemie fordern uns alle maximal. Das Attentat in Wien erschüttert mich zutiefst. Angesichts dessen, was wir in diesem Jahr durchleben, ist es mir derzeit unmöglich, eine weitere feministische Forderung zu stellen.“, erläutert Cibulka ihre Beweggründe. Gleichzeitig zeigt mir der Wahlausgang in den USA mit Kamala Harris, die erste Woman of Color als Vizepräsidentin, wie rasch das Pendel auch wieder in die andere Richtung ausschlagen und Hoffnung wachsen kann.
 
Die Künstlerin will mit einem umfangreichen Hoffnungspaket in das Neue Jahr starten. Verbinden, den Dialog suchen, Brücken bauen, die Komfortzonen verlassen und das Gespräch suchen, zuhören und auf Fragen eingehen - all dies sind zentrale Facetten feministischer, aber auch gesellschaftspolitischer Ansätze. In Cibulkas Arbeiten sind diese Aspekte zentral und nicht voneinander zu trennen.
 
In diesem Sinn nimmt Cibulkas Beitrag buchstäblich den Faden des Ausstellungsthemas When Gesture Becomes Event auf und stickt ihn gedanklich weiter.
 
„Solidarität ohne Grund“ auf Basis von Vielfalt und Diversität zu initiieren könnte demzufolge der nächste Schritt nach den Erfahrungen der letzten Wochen und Monate sein. Uns unserer eigenen Verletzlichkeit bewusst zu sein, ist die Voraussetzung für Empathie, und Empathie hingegen Grundlage für Solidarität. Das Trennende wird ins Abseits gestellt, die Sehnsucht nach einem WIR rückt in den Vordergrund. Dieser Gedankenkette folgend ist Feminismus ein Puzzle-Teil im Bemühen um eine Welt, in der Respekt als wertvollste Ressource gesehen wird – ein respektvoller Umgang aller Geschlechter, Religionen, Kulturen... aber auch Respekt vor der Umwelt als Basis unseres Lebens.

 

 

 

Im Rahmen von:
WHEN GESTURE BECOMES EVENT - KO GESTA POSTANE DOGODEK / WENN DIE GESTE ZUM EREIGNIS WIRD

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