18.10. - 10.11.2013
Ausstellung, Galerie

Brigitte Pamperl

inter ruption

Eine multimediale Installation
Mehrere Jahre hindurch dokumentierte ich über ein Morgenhimmel-Stimmungsfoto tagebuchartig meine tägliche Befindlichkeit. Der Tag beginnt für mich nach dem Aufwachen mit einem ersten Blick aus dem Fenster. Licht-, Wetter-, Tagesstimmungen,
der natürliche zyklische Rhythmus des Jahreszeitenlaufs wirken auf die individuelle psychische Verfassung.

Meine Empfindungen und Wahrnehmungen werden alltäglich, unbewusst dadurch beeinflusst. Der Atem verbindet meinen Körper mit dem Aussenraum. Als Atem des Universums bezeichnet, wirkt ebenso der
Wind auf die uns umgebende Atmosphäre und die individuelle Befindlichkeit ("anima" - die Seele - und "spiramen" - die Atmung - weisen verbindend auf "anemos" - den Wind).

Das »Reden über das Wetter« ist sozial verbindend, jede, jeder tut es tagtäglich. Als work in progress hatte ich kein konkretes Projektende angedacht.
Ein persönliches emotionales Ereignis hat das Erleben meiner Innen- und Aussenwelt verwirrt, unterbrochen, verändert, umgekehrt.

"inter ruption"
Äussere Einflüsse wie wechselnde Licht- und Wetter Tagesstimmungen haben für meine alltägliche individuelle psychische Befindlichkeit an Bedeutung verloren. Wesentlich und verstärkt erlebe ich mich von innen, meinen Atem: seelische Vorgänge, Gefühlsregungen und Blockaden werden in unserer Atmung gespiegelt. Jeder Atemzug ist einzigartig wie die Person selbst.

In umfassendem Sinn wurde Atem von den Griechen als Bindeglied zwischen Körper und Seele verstanden. Als psyché für ursprünglich Atem, Atem-Hauch wude es zur Umschreibung der ganzen Person verwendet. In der Auffassung von atmen und Atem als Zeichen für Belebtheit bedeutete Psyche zunächst Lebendigkeit und Lebenskraft, so dass sie auch als Lebensprinzip aufgefasst und gleichbedeutend mit Leben verstanden werden konnte.

Atem ist lebenserhaltende Energiequelle und beeinflusst die Lebensqualität ein Leben lang. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen wurde Atem als wichtigste Lebensfunktion verstanden.

In jedem Augenblick bewusst sein ist Gegenwart und bestimmt unser subjektives Erleben und Handeln. Die Vergangenheit erleben wir Im Jetzt, im Jetzt denken wir die Zukunft. Die Zeit ist in uns drinnen, nicht ausserhalb. Als Reaktion
auf eine sich immer weiter beschleunigenden Zeit, suchen wir Präsenz in der Wahrnehmung, Entschleunigung, Langsamkeit.

www.brigittepamperl-art.com
 

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