16.5. - 12.6.2015
Ausstellung, Obergeschoß

Wien

70. Jahrestag der Befreiung – 60. Jahrestag des Staatsvertrags

Die Ausstellung des Russischen Staatarchivs „Wien. 70. Jahrestag der Befreiung – 60. Jahrestag des Staatsvertrags“ erzählt von den Kämpfen um die österreichische Hauptstadt in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs und über das Nachkriegsleben in der Stadt.
Die Befreiung Wiens ist eines der letzten Kapitel in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Neun Tage, vom 5. bis einschließlich 13. April 1945, dauerten die heftigen Kämpfe um die österreichische Hauptstadt.

Der Kommandant der 3. Ukrainischen Front, Fjodor Tolbuchin, wandte sich im Bewusstsein der Notwendigkeit der Bewahrung einer der architektonischen Kostbarkeiten Europas bereits am ersten Tag der Offensive an die Wienerinnen und Wiener mit dem Aufruf, den sowjetischen Soldaten dabei zu helfen, die Vernichtung der Stadt durch die Hitlerarmee abzuwenden. Die Zerstörungen und das Leiden blieben Wien und seiner Bevölkerung daher erspart.

Den Soldaten der Roten Armee gelang es auch, die von den Nazis geplante Zerstörung des weltweit bekannten Stephansdoms und des Wiener Rathauses zu verhindern. Der Brand des Stephansdoms am 11. April 1945 ist auf Brandstiftungen ziviler Plünderer in den Geschäften rund um den Stephansplatz zurück zu führen. Den Aufklärern, welche die Reichsbrücke über die Donau entminten, wurden hohe staatliche Auszeichnungen der UdSSR verliehen.

Bereits vor dem Ende des Krieges konnte dank der Kontakte der sowjetischen Kommandantur zu Karl Renner der Prozess der Wiederherstellung der österreichischen Eigenstaatlichkeit gestartet werden. 1947 begann die acht Jahre währende Arbeit am Staatsvertrag über die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreichs, der am 15. Mai 1955 im Wiener Belvedere feierlich unterzeichnet wurde. Am 26. Oktober des gleichen Jahres verabschiedete der Nationalrat Österreichs das Verfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität des Landes.
Wien wurde, so wie ganz Österreich, von den Siegermächten in vier Besatzungszonen geteilt, aber die westlichen Alliierten zogen erst am 1. September 1945 in Wien ein. Den Angehörigen der Roten Armee kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Unter den mehr als 200 Exponaten der Ausstellung befinden sich zahlreiche, erst unlängst freigegebene Dokumente mit Bestimmungen und Instruktionen über die Arbeit des sowjetischen Teils der Alliierten Kommission, welche anschaulich von der  Nachkriegsordnung des Landes erzählen; Erlässe des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR mit Resolutionen Josef Stalins sowie Memoranden der Politischen Hauptverwaltung der Roten Armee über die Lage in den sowjetisch besetzten Gebieten Österreichs; Briefe und Notizbücher, darunter Briefe von Karl Renner und Theodor Körner.
Fotografien, Filme und persönliche Gegenstände von Teilnehmern an den Kämpfen für die Befreiung Wiens geben ein lebendiges Bild der bewegten Zeit. Gemälde und Zeichnungen dokumentieren die künstlerische Reflexion des Krieges.

In der Ausstellung sind Leihgaben aus dem Staatsarchiv der Russischen Föderation, der Tretjakow-Galerie, dem Außenpolitischen Archiv des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten Russlands, dem Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums Russlands, dem Zentralmuseum der Russischen Streitkräfte, dem Staatlichen Historischen Museum, dem Museums- und Ausstellungskomplex „ROSIZO“, dem Russischen Archiv für Film- und Fotodokumente sowie dem M. B. Grekow-Studio für Militärkünstler zu sehen. 

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