29.4. - 21.5.2023
Ausstellung, Künstlerhaus, Factory

MARIA LEGAT

Aus der Sammlung Johann Zwiletitsch

Die Ausstellung gibt einen fundierten und vielfältigen Einblick in das außergewöhnliche, unverwechselbare künstlerische Schaffen von Maria Legat, einer der herausragenden Maler*innen Österreichs.
Alle Kunstwerke stammen aus der Sammlung Johann Zwiletitsch.
Kuratiert von Günther Oberhollenzer

"Maria Legat malt heftige Bilder. Wenn sie sich den Kopf zerbricht, dann sieht das zwar feingliedrig aus, die Farben sind es nicht, die brüllen. Es reißt einem aber den Boden unter den Füßen weg und den Betrachter*innen stellen sich die kleinen, feinen Härchen auf den Unterarmen auf.

Natürlich, rein fachlich stimmt das so, „mit Pigmenten figurativ bemalte Leinwand“. Aber es beschreibt nicht, was hier passiert. Fleisch bricht auf, es gibt Tiere und Menschen und Pferde und Kinder und Erwachsene, gibt Feld und Land und bauklotzgleiche Häuser, es gibt Schönheit und Deformation, die Anomalie stellt die laute, fordernde Frage nach dem „Normalen“ und den Schäden, die es anrichtet. Es rinnen Tropfen durch diese riesigen Bilder vom Leben und vom Sein auf der Welt, und diese geronnenen Spuren verleihen Form und Muster und sie stellen, wieder, genauso laut, die Frage nach der Struktur. Muss die so sein? Verletzt die? Gehört nicht eigentlich alles niedergerissen? Und wenn es den Boden unter unseren Füßen überhaupt gibt – und auch das ist eine Behauptung –, wie sieht er aus? Woraus ist er gemacht? Und vor allem: Wer hat ihn bereitet? Fleisch wird beschaut und die Welt, wie sie ist mit ihren Abhängigkeiten und Kompromissen, bis zur völligen Erkennbarkeit entstellt. Das, was hier passiert, ist uncanny, unheimlich, spooky. Und gar nicht heimlich zerrt Maria Legat die Abhängigkeiten und Hierarchien ans graue Licht des Tages und lässt sie dort verbluten.

„Kunstleistungen“ nennt Maria Legat ganz sachlich ihre Arbeiten und zeigt, wie wichtig ihr die Sprache ist. Sie weiß, was auch sie anrichten kann. "Es panikt" hieß auch einmal eine Ausstellung. Sie will und braucht das Große. Das Kleine raubt nur Energien. Diese Kunst braucht Platz und sie ist mit größter Freude raumgreifend." (Julia Pühringer)


Biografie
Maria Legat wurde 1980 in Villach, Kärnten, geboren. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Ashley Hans Scheirl und Daniel Richter. Legat stellte unter anderem in der Kunsthalle Wien, der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Kunsthaus Mürz, der Kunsthalle Feldbach und der Salzburger Institution Fünfzigzwanzig sowie bei zahlreichen Kunstmessen aus. Zurzeit ist sie Teil des österreichischen Beitrags bei der Biennale von Chişinău.

2018 erhielt sie für ihr Diplom den Preis der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste und schuf für den Salzburger Kunstverein eine zehn Meter lange Arbeit in situ. 2019 war in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien die Ausstellung "Bosch & Legat". "Maria Legat: Und zur Lage der Welt" zu sehen. Im selben Jahr wurde sie mit dem Förderpreis des Landes Kärnten für bildende Kunst und dem STRABAG Artaward International (Anerkennungspreis) ausgezeichnet. 2022 erhielt sie den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für bildende Kunst und nahm an einer Ausstellung der Landesgalerie Niederösterreich und des Wiener Belvedere teil.

Sie ist mit ihren Arbeiten in der Sammlung des Museums Moderner Kunst Kärnten, den Landessammlungen Niederösterreich, der STRABAG Artcollection, dem MuseumsQuartier Wien, der Sammlung BKS Bank und zahlreichen nationalen und internationalen privaten Kunstsammlungen vertreten.

Maria Legat lebt und arbeitet in Wien und Putzmannsdorf bei Ternitz, Niederösterreich.
www.marialegat.com

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